Mit einer Körperlänge von maximal 1,8m zählt der Amazonas-Sotalia oder Sotalia-Delfin (Sotalia fluviatilis) zu den
kleinsten Delfinarten. In früheren Jahren wurden 5 verschiedene Sotalia-Arten unterschieden, die heutzutage alle der
einzigen Art S. fluviatilis zugeordnet werden. Im äußeren Erscheinungsbild ähnelt der Sotalia dem bekannten
Großen Tümmler, bleibt jedoch deutlich kleiner, hat eine längere Schnauze sowie eine markante dreieckige Rückenflosse (Finne).
Interessant ist das Verbreitungsgebiet der Sotalia-Delfine, denn diese kommen sowohl an den Küstenabschnitten Mittel-
und Südamerikas von Panama im Norden bis nach Brasilien im Süden vor, als auch in den Flussläufen des Amazonas und des
Orinokos, so dass diese Art im Salzwasser ebenso heimisch ist wie im Süßwasser. Die Flussform bleibt zumeist etwas
kleiner und in der Körperfärbung etwas heller als die im Meerwasser lebenden Sotalias. In den Flussläufen teilt sich
der Sotalia-Delfin seinen Lebensraum mit dem Amazonas Flussdelfin, mit dem er jedoch nicht zu verwechseln ist, da
letzterer deutlich größer ist, über keine ausgebildete Rückenflosse verfügt und eine grau-rosa Hautpigmentierung aufweist.
Sotalia-Delfine leben gewöhnlich in kleinen Gruppen von nur wenigen Tieren, jedoch kann sich die Meeresform auch zu
größeren Gruppen zusammenfinden. Die Delfine sind aktive Schwimmer, die auch häufig aus dem Wasser springen.
Erwachsene Tiere werden im Alter von 5 bis 8 Jahren geschlechtsreif. Nach einer Tragzeit von ca. 1 Jahr kommt ein
Jungtier zur Welt, das bei der Geburt ca. 80 cm lang ist und bis zu 45 kg wiegt. Sotalia-Delfine können ein Alter
von mehr als 30 Jahren erreichen.
Wie die meisten Delfinarten ernähren sich auch Sotalias von allerlei Fisch und Tintenfischen sowie von verschiedenen Weichtieren.
Trotz ihres recht großen Verbreitungsgebietes ist bis heute wenig über Sotalia-Delfine bekannt, zumal die Tiere bislang kaum
in menschlicher Obhut gehalten und erforscht wurden. In den 1970er Jahren versuchte sich der Zoo Duisburg an der Haltung von
Sotalias, die jedoch bereits 1979 beendet wurde. Auch über den Status im Freiland ist wenig bekannt. Regional ist die Art
häufig anzutreffen, allerdings sind auch Verluste durch Beifang der Fischereiindustrie und durch Verschmutzung der Flüsse
und des Meeres zu verzeichnen.